| Vater:
Karl Wilhelm Heinrich Bohl
* 3. April 1880 in Lippehne (poln. Lipiany)/Pommern
† 14. Juni 1955 in Merseburg
Bäcker
| Mutter:
Auguste Luise Wilhelmine Bohl geb. Kohnke
* 5. Februar 1880 in Malwinenvorwerk (poln. Ślazowo)/Pommern
† 15. Juni 1956 in Halle an der Saale
| Schulischer Bildungsweg:
| Studium der Theologie:
| Ordination: 22. März 1936 in Stendal/St. Petri [3]
| Pfarrstellen:
| Ehefrau: Heirat am 23. Mai 1936 in Morl (standesamtlich) [6] mit
Lydia Anna Fundis
* 19. Juni 1905 in Ludwigshafen
† 17. Februar 2000 in Burgwedel
[] 24. Februar 2000 in Kirchhorst, Gemeinde Isernhagen
Technische Lehrerin
| Vater:
Heinrich Wilhelm Fundis
* 11. März 1879 in Sulzfeld/Baden
† 8. Dezember 1964 in Lehrte
Schlosser
| Mutter:
Sophia Fundis geb. Jutzi
* 27. Mai 1878 in Altleinigen/Pfalz
† 12. November 1947 in Camburg an der Saale
| Kinder:
Friedrich Bohl
R. Bohl (Tochter)
J. Bohl (Sohn)
M. Bohl (Tochter)
K. Bohl (Sohn)
[1] Todesursache: Suizid
[2] Die von Friedrich Bohl vor dem Bruderrat abgelegte Zweite Theologische Prüfung wurde bei seiner Bewerbung auf das Pfarramt in Krimderode vom Landeskirchenamt in Hannover nicht voll anerkannt. Deshalb mußte er am 14. Dezember 1937 im Dienstgebäude des Landeskirchenamtes an einem Kolloquium teilnehmen.
[3] Am Ordinationsgottesdienst für Friedrich Bohl wirkte Dietrich Bonhoeffer (1906–1945) als Assistent mit.
[4] Über seine Einführung in das Pfarramt in Krimderode schreibt Friedrich Bohl:
»Ein sonnig-schöner Tag war der 20. März, an dem ich durch Herrn Konsistorialassessor Hübener in mein
Pfarramt Crimderode-Rüdigsdorf eingeführt wurde.
Während Seine Durchlaucht Fürst Wolff Heinrich zu Stolberg-Stolberg den Glückwunsch auf telephonischen und
Pastor Helmer auf telegraphischen Wege übermittelt hatten, bereitete Herr Landessuperintendent Stumpenhausen
uns die überraschende Freude, seine Segenswünsche persönlich auszusprechen und zugleich die Reparaturen am
Pfarrhaus zu besichtigen.
Am Gottesdienst nahm eine zahlreiche Gemeinde teil. Konsistorial-Assessor Hübener legte in seiner Einführungsrede
klar und eindrücklich 1. Korinther 4, 1–2 aus: „Dafür halte uns jedermann: für Christi Diener und Haushalter
über Gottes Geheimnisse. Nun sucht man nicht mehr an den Haushaltern, denn daß sie treu erfunden werden.”
Für die Arbeit und das Ansehen eines Pfarrers in seiner Gemeinde ist es von großer Bedeutung, daß auch jeder in der
Gemeinde weiß, um was es in diesem Amte geht. Nur wenige machen sich klar, daß der Pfarrer im Kampfe um seine Gemeinde
steht wie ein Hirte, der um seine Herde kämpft, in die der Wolf eingebrochen ist. Dieser Hirtendienst ist Gottes
heilige Sache. Der Pfarrer hat nichts anderes als ein Diener Christi und Haushalter über Gottes Geheimnisse zu sein.
Gottes Geheimnisse, sein Wesen und seine Liebe zu enthüllen durch die Verkündigung seines Wortes, dazu weiß sich der
Apostel Paulus berufen. Und das ist und bleibt für alle Zeiten die Aufgabe der Diener Christi. Weil wir Diener am Wort
unser Volk mit heißem Herzen lieben, darum dürfen wir uns in unserem Amte nicht damit begnügen, daß wir von den
Dingen dieser Zeit und dieser Welt, so groß sie auch sind, Zeugnis geben, sondern wir müssen tun, was unseres Amtes ist:
das Wort Gottes und dem Heiland der Welt, in unser Volk hineinzutragen.
Als Haushalter haben wir einmal für diesen Dienst Rechenschaft abzulegen. Darum darf ein treuer Diener Christi sich
durch keine Versuche und Versuchungen von außen oder innen, von anderen Menschen oder von dem eigenen Herzen von der
Verkündigung des Wortes Gottes abtreiben lassen. Als rechte Haushalter über Gottes Geheimnisse dürfen wir weder um
unser selbst noch um Wünsche anderer Menschen willen von dem anvertrauten Gotteswort etwas abstreichen oder
abschwächen oder gar verschweigen, daß die Sünde der Leute Verderben ist und am Kreuz von Golgatha unser aller Heil
beschlossen liegt. Die vergebende Liebe des Vaters, die in Jesu Kreuz offenbart ist, ist der eigentliche Inhalt unserer
Predigt und zugleich die Quelle, aus welcher die Diener Christi ihre Kraft und Freudigkeit schöpfen dürfen für die
treue Ausrichtung ihres Amtes. Diese Treue in der Verkündigung dieser Liebe und Gnade Gottes sucht eine rechte
christliche Gemeinde an ihrem Pfarrer.
Pastor Tovote und Pastor Münzenberg verlasen die Bestallungsurkunde des Landesbischof Marahrens und des
Fürstlich Stolbergischen Konsistoriums der Grafschaft Hohnstein. Bei meiner Einsegnung grüßten sie mit folgenden
Worten der heiligen Schrift: 2. Korinther 3, 17 in Verbindung mit 1 Timotheus 3, 2: „Der Herr ist der Geist,
wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit” und mit 2. Timotheus 4, 1–5: „Predige das Wort,
halte an, es sei zur Zeit oder zur Unzeit, strafe, drohe, ermahne mit aller Geduld und Lehre.” Gepredigt
habe ich über den weltweiten Beruf, den Jesus der christlichen Gemeinde gegeben hat: „Ihr seid das Salz
der Erde, ihr seid das Licht der Welt!” Matthäus 5, 13–16.
Bei der schlichten Nachfeier im Pfarrhaus sprach Herr Mühlenbesitzer Jericho im Namen der Kirchenvorsteher
herzliche Wünsche aus. In unserem Dank gedachten wir insbesondere der treuen und hingebenden Arbeit von
Pastor Helmer an unseren Gemeinden und der großen Bemühung des Kirchenvorstandes für die notwendige Erneuerung
des Pfarrhauses.«
(aus: Wochenbrief für Niedersachswerfen und Crimderode—Rüdigsdorf. 1938, Nr. 191 vom 10. April 1938)
[5] Die Amtszeit in Krimderode wurde unterbrochen durch Militärdienst im Zweiten Weltkrieg und Gefangenschaft:
[6] Trauung am 24. Mai 1936 in Morl/St. Georg durch Superintendent Wolfgang Staemmler, Großkugel
Literatur:
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Zeitzeugenberichte:
Quellen:
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