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Die Pastoren der evangelisch-lutherischen Gemeinde Krimderode
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Friedrich Wilhelm Niessen
* 2. Juli 1908 in Wolgast
† 26. Oktober 1989 in Fulda
[] 31. Oktober 1989 in Fulda-Neuenberg

| Vater:
Friedrich Heinrich Niessen
* 12. November 1876 in Köln-Deutz
† 31. August 1927 in Haspe bei Hagen
Ingenieur

| Mutter:
Maria Henriette Niessen geb. Hansen
* 30. März 1881 in Düsseldorf
† 24. April 1913 in Wetter an der Ruhr [1]

| Schulischer Bildungsweg:

| Studium der Theologie:

| Ordination: 30. Mai 1935 in Nazza/Christuskirche

| Pfarrstellen:

| Ruhestand: ab 1. November 1970; ab 7. Oktober 1970 wohnhaft in Fulda

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Bild 2: Grabstätte auf dem Friedhof in Fulda-Neuenberg

| Ehefrau: Heirat am 5. September 1936 in Fulda (standesamtlich) [5] mit
Gertrud Margarete Danisch
* 19. Juni 1914 in Langenbielau (poln. Bielawa)/Schlesien
† 4. Oktober 2003 in Fulda
[] 10. Oktober 2003 in Fulda-Neuenberg

| Vater:
Alfred Oskar Danisch
* 21. August 1891 in Ober-Langenbielau (poln. Bielawa)/Schlesien
† 20. August 1967 in Fulda
Färbereibesitzer, Färbermeister / Inhaber der Firma Oskar Danisch Textilausrüstung in Fulda

| Mutter:
Selma Anna Danisch geb. Treeter
* 23. Oktober 1892 in Ober-Langenbielau (poln. Bielawa)/Schlesien
† 23. März 1971 in Fulda

| Kinder:
Wilhelm Jürgen Friedrich Niessen
* 9. Mai 1938 in Fulda
† 1. Januar 2018
Inhaber der Firma Oskar Danisch Textilausrüstung in Fulda, Maberzeller Straße 2

H. Niessen (Tochter)

[1] Henriette Niessen geb. Hansen wurde am 24. April 1913 im Untergraben des Schöntaler Stahl- und Eisenwerkes tot aufgefunden.

[2] Die Amtszeit in Nazza wurde unterbrochen durch Militärdienst im Zweiten Weltkrieg:

[3] Friedrich Wilhelm Niessen wurde am 25. September 1946 nach Reinigungsgesetz aus dem Pfarrdienst in Nazza entlassen.
Seine Tochter schreibt am 11. September 2001 an den Verfasser: »Mein Vater hat mir erzählt, daß er als Student relativ früh in die Partei eingetreten ist, weil es dort einen sehr billigen Mittagstisch gab. Er war ja Vollwaise und seine Stiefmutter bekam nur eine ganz geringe Witwenrente. Das Studium mußte er sich schon in den 1920er Jahren selber finanzieren. Er arbeitete als Werkstudent und es ging ihm wohl ziemlich dreckig

[4] Pastor Niessen setzte sich mit seiner Familie – laut mündlicher Aussage seines damaligen Nachbarn Rudolf Günther (1922–1992) gegenüber Pastor Wolfgang Glaß – am 7. Juni 1960 (Dienstag nach Pfingsten) in die Bundesrepublik Deutschland ab. In der »Niederschrift zur ordnungsgemäß einberufenen Kirchenvorstandssitzung in der Pfarre zu Crimderode am 27.06.1960« hält der Kirchenvorstand zum Abgang von Pastor Niessen fest:

»1) Herr Jericho berichtet über die Vorgänge in der Pfarre Crimderode vom 15.06.1960 bis 18.06.1960.
Dankenswerterweise haben Herr Jericho und Herr Neef dafür Sorge getragen, daß das Eigentum der Kirchengemeinde völlig unangetastet blieb, als die bewegliche Habe Pastor Niessens durch die Staatliche Kommission aufgenommen, getaxt, und veräußert wurde. Diese verließ am 25.06.1960 in den Nachmittagsstunden endgültig das Pfarrhaus. Soweit festgestellt wurde, hat sie die verschlossenen Aktenschränke und Truhen mit kirchlichem Inventar nicht geöffnet.
Es hat sich als außerordentlich günstig erwiesen, daß Pastor Niessen das Inventarium sehr ordentlich und gewissenhaft geführt hat, dadurch waren die Rechtsansprüche der Kirchengemeinde keinen Augenblick zweifelhaft und wurden sofort von der Kommission anerkannt.

2) Konsistorialrat Ullrich läßt sich von jedem der Kirchenvorsteher berichten über die Urteile der Gemeindeglieder, die diese über den plötzlichen Abgang Niessens abgegeben haben. Zusammenfassend kann folgendes gesagt werden:
Die der Kirche verbundenen Glieder verurteilen das Verhalten Pastor Niessens nicht, da ihnen bekannt war, daß mit seinem Weggange gerechnet werden mußte. Sie haben dabei gleichzeitig zum Ausdruck gebracht, daß sie ein weiteres Verbleiben der Pfarrfamilie in Crimderode gern gesehen hätten. Einige der Kirche Fernstehende haben allerdings erklärt, daß ein Pastor eine Gemeinde nicht zu verlassen hätte; das sind allerdings nur vereinzelte Stimmen.
Der Kirchenvorstand als solcher nimmt folgende Stellung ein: er rechnete mit dem Wegzug Niessens in Kürze und erwartet den gewählten Nachfolger mit Zuversicht. Er glaubt nicht, daß durch das Verhalten von Pastor Niessen in der Gemeinde Schaden angerichtet worden ist.«

(Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Krimderode | Pfarrarchiv, Nr. 202: Besetzung der Pfarrstelle)

[5] Trauung am 5. September 1936 in Fulda/Lutherkirche

Literatur:

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Quellen:

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