| Vater:
Johann Christoph Ortmann
≈ 12. Juli 1692 in Stolberg im Harz
† 15. November 1772 in Thürungen
Theologe / ab 1713 Studium der Theologie in Jena / Informator der gräflichen Herrschaft zu Roßla / 1721–1724 Pastor substitutus in Wickerode /
1724–1772 Pastor in Thürungen, zugleich Hochgräflich-Stolbergischer Inspektor und Assessor des Hochfürstlich-Schwarzburgischen
Gemeinschaftskonsistoriums zu Kelbra und Heringen
| Mutter:
Dorothea Elisabeth Christiane Ortmann geb. Kohlhase
≈ 22. April 1705 in St. Andreasberg
† 5. September 1750 in Thürungen
Tochter von Heinrich Michael Kohlhase, Oberhüttenmeister auf der Silberhütte bei St. Andreasberg
| Schulischer Bildungsweg:
| Studium der Theologie und Philologie:
| Ordination: 26. Dezember 1751 in Neustadt/Südharz, St. Georg
| Lehrer- und Pfarrstellen:
| Veröffentlichungen von Georg Heinrich Ortmann:
| Ehefrau: Heirat am 30. April 1754 in Kelbra/St. Georgii mit
Caroline Dorothea Friederike Lötze
* 6. März 1736 in Kelbra
† 5. Dezember 1793 in Neustadt/Südharz
[] 9. Dezember 1793 in Neustadt/Südharz
| Vater:
Mag. Gottfried Christian Lötze
≈ 25. Januar 1684 in Stolberg im Harz
† 21. Juni 1767 in Kelbra
Theologe / Sohn von Mag. Andreas Lötze (1638–1690), Rektor in Stolberg im Harz / Besuch des Gymnasiums in Nordhausen am Harz /
ab 1702 Studium der Theologie in Wittenberg / 29. April 1706 Magister phil. / 1709–1734 Pastor in Hainrode bei Sangerhausen /
1734–1767 Pastor primarius in Kelbra, ab 1742 auch Inspektor
| Mutter:
Maria Elisabeth Lötze geb. Scharffe
≈ 21. Dezember 1690 in Auleben
† 9. September 1748 in Kelbra
Tochter von Mag. Johann Georg Scharffe (1661–1724) [3], Pastor in Auleben
| Kinder:
Johann Gottfried Christoph Ortmann
* 20. Oktober 1755 in Neustadt/Südharz
† 26. Oktober 1830 in Wickerode
Theologe / Besuch des Gymnasiums in Quedlinburg / Studium der Theologie in Jena / 1780–1828 Pastor in Wickerode
• Heirat am 30. Juli 1782 in Nienstedt/St. Laurentius (bei Sangerhausen) mit
Johanna Dorothea Augusta Wilhelmina Schmidt
* 25. Oktober 1762 in Nienstedt bei Sangerhausen
† 4. November 1795 in Wickerode
Tochter von Johann Carl Christian Schmidt (1731–1796), Pastor in Nienstedt bei Sangerhausen
Heinrich August Ortmann
* 14. Februar 1757 in Neustadt/Südharz
†
1773–1776 Besuch des Pädagogiums in Ilfeld [4]
Caroline Louise Dorothea Ernestine Ortmann
* 14. Januar 1759 in Neustadt/Südharz
†
• Heirat am 20. Februar 1781 in Neustadt/Südharz, St. Georg mit
Gottlob Ludwig Ziegler
* 6. Oktober 1744 in Stolberg im Harz
† 1. März 1805 in Fallersleben [5]
Theologe / Besuch der Stadtschule in Stolberg im Harz / 1761–1764 Besuch des Pädagogiums in Ilfeld [6] /
ab 1764 Studium der Theologie in Leipzig (2 ½ Jahre) / Privaterzieher in Sangerhausen /
1772–1780 Pastor in Appenrode/Südharz / 1780–1793 Pastor in Urbach/Südharz / 1793–1799 Pastor in Neustadt/Südharz,
auch Konsistorialassessor / 1799–1805 Pastor und Superintendent in Fallersleben
Georg Heinrich Friedrich Wilhelm Ortmann
* 21. Oktober 1760 in Neustadt/Südharz
† 31. Januar 1762 in Neustadt/Südharz
Gottlieb Wilhelm August Ortmann
* 2. November 1762 in Neustadt/Südharz
†
Johanne Philippine Caroline Ortmann
* 27. August 1765 in Neustadt/Südharz
†
• Heirat am 21. Juni 1786 in Neustadt/Südharz, St. Georg mit
August Ludwig Rupstein
* 26. November 1752 in Neustadt/Südharz
† /
Jurist / Sohn von Christian Ludwig Rupstein († 1770), Amtsactuar in Neustadt/Südharz /
1772 Studium in Jena (Sommersemester) / ab 1772 Studium der Rechtswissenschaften in Göttingen /
Advocat und Justitiarius beim von Wurmb'schen Gericht in Krimderode
Johann Christian Günther Ortmann
* 1. Dezember 1767 in Neustadt/Südharz
†
Johanna Conradina Philippina Ortmann
* 14. Juli 1770 in Neustadt/Südharz
† 26. November 1844 in Wallhausen an der Helme
• verheiratet in
I. Ehe: am 12. September 1798 in Wickerode/St. Trinitatis mit
Friedrich Christian/Christoph Wilke
* 21. Oktober 1760 in Wallhausen an der Helme
† 22. Juni 1808 in Wallhausen an der Helme
Kauf- und Handelsherr in Wallhausen an der Helme
II. Ehe: am 22. Mai 1812 in Wallhausen/St. Petri und Pauli mit
Gottlob/Johann Adam Schlotter
* vermutl. Frankenhausen
†
Kauf- und Handelsherr in Wallhausen an der Helme
Louise Christiane Ortmann
* 5. Juni 1773 in Neustadt/Südharz
† 9. Januar 1774 in Neustadt/Südharz
Conradine Christiane Ortmann
* 11. Januar 1775 in Neustadt/Südharz
† 18. Februar 1775 in Neustadt/Südharz
Carl Ludwig Alexander Ortmann
* 9. Februar 1776 in Neustadt/Südharz
† 12. Februar 1776 in Neustadt/Südharz
Johanna Alexandrina Charlotte Henriette Ortmann
* 14. April 1777 in Neustadt/Südharz
†
Henriette Friederike Amalie Ortmann
* 13. April 1780 in Neustadt/Südharz
†
[1] »Den 3ten Jul. verstarb der HochEhrwürdige und Hochgelahrte Herr Magister Georg Heinrich Ortmann
des Hochlöblichen Consistorii Hohnsteiniensis wohlerdingter Assessor und Inspector der Hohnsteinschen Geistlichkeit
auch Pastor zu Neustadt und Harzungen an den Folgen eines Schlagflußes. Er war ein Mann von ausgezeichneter
Arbeitsamkeit in seinen sauren Amtsgeschäften, seyn Gelehrsamkeit war ausgebreitet, sein Herz gegen Dürftige voll
Erbarmung, seine Liebe gegen seine Ehegenoßin und Kinder die zärtlichste, und mit der äußerlichen Freundlichkeit
verband er ein liebenswürdiges wohlwollendes Herz. Lange, lange bleibe sein Andenken ein Seegen, und Pflicht sey es
für seine gewesenen Zuhörer, seine gründlichen Lehren in einem freien guten Herzen zu behalten, damit auch sie
einmal zu der Ruhe einkehren, die uns Jesus Christus erblutet hat. Der Wohlselige hinterläst eine über seinen Tod
klagende Wittwe und acht um ihn iammernde Kinder, davon 5. noch unversorgt sind. Der Herr führe sie, sowie die
gebeugte Wittwe, seiner Wege, erhalte sie auf dem Pfade der Frömmigkeit, damit ihnen dereinst die Freude zu Theil
werde , ihren frommen Vater im Reiche der Herrlichkeit froh zu umarmen, und ohne fernere betrübte Trennung in den
glanzvollen Gefilden einer Welt mit ihm in der Gesellschaft der Auserwählten ewig iauchzen zu können.«
(Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Neustadt/Südharz | Sterberegister 1774–1800, S. 45–46, Nr. 271)
[2] In den im Niedersächsischen Landesarchiv Hannover befindlichen Pfarrbestallungsakten von Krimderode ist ein Schreiben von Mag. Georg Heinrich Arnoldi (1675–1754), Superintendent in Neustadt/Südharz, an das Königlich-Großbritannische und Kurfürstlich-Braunschweigische Konsistorium in Hannover überliefert:
»Magnifici, Hochwürdig, Hochwohl und Hoch Edel gebohrne
Hochgelehrte, insonders Hochgebietende Herrn.
Nachdem der 23 Jahr durch in Ministerio zu Crimbderoda und Rüdigersdorff gestandene Prediger Conrad Samuel Spengter,
den 9ten July, eines zwar plötzl. doch seel. Todes auff dem Feld gestorben, so hat bereits vor einem Monath der itzo
regierende Graf und Herr Christoph Ludwig, zu diesem entledigten Pfarr Dienst einen Studiosum Nahmens Georg Heinrich Ortmann,
eines noch Lebenden Predigers zu Thürungen einem Dorf ohnweit Kelbra ältern Sohn zum Successor destiniret [a].
Es ist dieser Mensch von 26. Jahren, hat seine erste Fundamente Christianisti et latinitatij in Kelbra, bey dem daselbst
verstorbenen Rector Bey geleget, Von dannen Er auf Ilefeld qua beneficiarius kommen, Daselbst 4 Jahr frequentiret, und mit
Lob des damahlig Herr Praeceptorum auf Jena gezogen, und da Er ein Volles Triennium sich im Studys Philologis et Theol. geübt,
ist Er auf Leipzig gangen, aber nicht lenger als ein Halb Jahr daselbst subsistiret, indem sein Jüngerer Brud[er] der
in Nordhausen frequentiret, nach Göttingen gezogen, mithin es seinem Vater zu schwehr fallen wollen beyde Söhne auf
Academien zu halten so hat sich dieser ältere Ortmann resolviret eine Condition zu suchen die Er auch bey einem
geschickten Landt Prediger im Chur Sächsischen ohnweit Hubertburg nahmens Alberti; ex prohastia einiger berühmter
Theologen aus Leipzig gefunden, und diesen per biennium seine Söhne informiret, Von dannen nach Wittenberg gezogen und
daselbst in Magistrum seu Doctorem Philosophiae promoviret, und weilen eben zu der Zeit seine Mutter meiner ersten Frauen
Schwester Tochter gestorben, so hat Er sich nach Hauß begeben, und bey den Stolberg. Herrschaftl. Kindern Condition qua
Informator gesuchet, Da aber keine Stell vacant, so hat Illustrissimus noster dergestalt auf Ihn reflectiret, daß Er Ihm
von freyen Stücken die Pfarr in Crimderode offeriret mit der Versicherung bey seinem Wohl Verhalten ferner hin, in Gnaden
an Ihn zu dencken, zumahlen sein Vater der itzo ad 2da vota schreiten wird, ehedem des Herrn Grafen, Fraw Gemahlin benebst
dero Eh[rbare]n Brüdern und Conteßen Schwestern im Christenthum informiret, u. sich wohl verhalten. Nun dieser Candidat Ministerii
bittet unterthänig daß Meine Hochgebietend Herrn belieben wollen Ihme Terminum Zum gehörigen Examine zu praesigiren [b],
auch zugleich einen Text zu Ablegung seiner Predigt aufzugeben, und solch Ordre zu Besorgung mir zu stellen.
Er ist erbötig vor d Ablauf des Gnad Jahr labores umsonste zu verrichten, die Hohnsteinischen Prediger die itzo auch
vicarias operas [c] nach d Tod des Pastorii Hantschemanns verrichten musten, werden es gerne sehn, wenn das vicarissiren
Ihme an einem Orte abgenommen solte werd[en]. Verseh mich also um so viel eher, da dieser Ortmann das Praesentations Schreiben
einig Wochen in Händen,
Hochgeneigter Deferirung und fortdauernder Propension gegen mich nunmehr alten Diener, der ich ad extremum vitae habitum
bin und bleibe
Ew. Magnificenz Hochwürd
Hochwohl und Hoch Edelgeb Herrn
treugehorsambster Diener
M GH Arnoldi
Neustadt unterm Hohnstein d 29tn 8br 1751«
[a] destiniren (lat.) = bestimmen
[b] praesigniren (lat.) = vorher bestimmen, bzeichnen
[c] vicarii operas (lat.) = stellvertetend die Angelegenheiten/Arbeit
(Niedersächsisches Landesarchiv Hannover | Hann. 83 III, Nr. 153: Pfarrbestallungen der Gemeinde Crimderode [1599–1792])
[3] Johann Georg Scharff stand in Kontakt mit August Hermann Francke (1663–1727) und dichtete ungefähr 135 geistliche Lieder.
[4] »Henr. Aug. Ortmann, Neostadio-Hohnstein. al. Roslan. — Ingenio tardus, valetudine corporis debili vtebatur, quae frequenter in causa erat, quo minus quod natura negaverat, diligentia compensaret; ceterum mitis ac probus abiit d. 29. Apr. 1776.«
» ... geistig schwerfällig, von schwächlicher körperlicher Beschaffenheit, oft war dies der Grund dafür,
daß er mit der Sorgfalt ausgeglichen hat, was ihm die Natur verwehrt hat. Im übrigen ist er rechtschaffen und freundlich
abgegangen am 29. April 1776.«
(Wiedasch, Ernst: Das Verzeichnis sämmtlicher Zöglinge des Pädagogiums zu Ilfeld seit seiner Gründung. Nordhausen 1853, S. 79)
[5] » ... Er hatte einen scharfen durchdringenden Verstand, schnelle Beurtheilungskraft, treffenden Witz
und ein Gedächtniß von seltener Stärke. Diese Talente und sein eiserner, aus Neigung und Pflichtgefühl hervorgehender
und fortgesetzter Fleiß hatten es ihm leicht gemacht, sich vorzügliche Sprachkenntnisse und ausgebreitete Einsichten
in der Theologie, Philosophie und Geschichte zu erwerben, und eben so leicht wurden ihm dann auch seine Pastoral-
Inspektions- Assessor- und Superintendenten-Geschäfte, so wie seine Kanzelvorträge und katechetischen Unterhaltungen,
die stets das Gepräge einer edeln Popularität , Ungezwungenheit und richtigen Schlußfolge an sich trugen. Wenn er aber von
dieser Seite und von der seiner unermüdlichen Thätigkeit als ein sehr brauchbarer und nützlicher Mann erschient:
so mußte er von Seiten seiner moralischen Eigenschaften Allen, die ihn kannten, noch ungleich achtungswürdiger werden.
Ehrfurcht gegen das höchste Wesen, Frömmigkeit, Demuth und stille vertrauensvolle Ergebung selbst bey den härtesten
Prüfungen; Menschenliebe, Gerechtigkeit, Ehrlichkeit, Treue, Verschwiegenheit, Häuslichkeit, Anspruchlosigkeit,
Bescheidenheit, Freundlichkeit selbst unter herben Schmerzgefühlen, zuvorkommende Gefälligkeit, Nachsicht, Schonung,
ächte Großmuth und edle Freygebigkeit, kurz ein gutes, gefühlvolles, ganz für Tugend, Freundschaft und Liebe gestimmtes
Herz, — das war sein unverkennbarer edler Charakter. Der gute Name anderer war ihm heilig: er glaubte und redete
von Allen das Beste, scheute sich aber dabey nicht, mit Freymüthigkeit und Festigkeit dem Laster entgegen zu treten.
Die ihm anvertrauten Gemeinen aufzuklären, für das Gute zu beleben, zu gesittetern, bessern, glücklicheren Menschen
zu machen, war sein seligster Beruf. Er unterstützte, diente und half mit uneigennützigem Eifer, wenn und wo er konnte —
als Menschenfreund und als Prediger. Er war ein Wohlthäter der Armen, so viel der Bestand seines Vermögens es gestatten
wollte, und der gedrückte Rechtschaffene , der sich an ihn wandte, fand immer Fürsprache, Rath, Trost und Schutz bey ihm.
Wie einen Vater ehrten ihn deshalb die guten Einwohner der Orte, wo er als Prediger stand, und nur mit Thränen der Wehmuth
konnten sie ihn scheiden sehen. Zur ganz besonderen Angelegenheit machte er sich die Erweiterung der Kenntnisse und der
Brauchbarkeit der ihm untergebenen Schullehrer, die einstimmig seinen Verlust beklagen. Durch fortgesetzte Belehrung,
durch Vorstellungen und Ermahnungen, durch sprechende Beweise der Achtung für ihr Amt und ihre persönliche Würde und
durch die Gütigkeit und Freundlichkeit, wodurch sie oft überrascht wurden, so wie auch durch rege Wirksamkeit zur
Vermehrung ihrer schwachen Einkünfte und zur Verbesserung ihrer Wohnungen, suchte er sie zu heben, zu geschickteren
thätigern und geehrteren Männern zu machen, und war auch oft so glücklich, diesen edlen Zweck zu erreichen.«
(Monathliche Nachrichten von Kirchen- und Schulsachen. Hannover 1805, S. 41–44)
[6] »Gottlob Ludovicus Ziegler, Stolbergensis — igenii bonitate, morum concinnitate et literarum studio commendabilis ... «
»Gottlob Ludwig Ziegler aus Stolberg — von guter geistiger Veranlagung, moralisch einwandfrei
und lobenswert im wissenschaftlichen Studium ... «
(Wiedasch, Ernst: Das Verzeichnis sämmtlicher Zöglinge des Pädagogiums zu Ilfeld seit seiner Gründung. Nordhausen 1853, S. 66)
Literatur:
Anzeigen | Zeitungsartikel:
Quellen:
Weblinks: