Catalogus pastorum für Niedersachswerfen

| Vater:
Rudolf August Wilhelm Rasch
* 2. August 1831 in Rethem an der Aller
† 26. März 1910 in Ilfeld
Jurist / 1846–1850 Besuch des Lyceums I in Hannover / 1850–1854 Studium der Rechtswissenschaften in Göttingen, Mitgründer der Verbindung »Germania« / 1854 Auditor beim Amtsgericht in Rethem / 1855–1860 Beschäftigung an den Gerichten in Meppen, Celle und Hannover / 1860–1878 Amtsrichter in Bergen bei Celle / 1878–1899 Amtsgerichtsrat in Ilfeld / Eintritt in den Ruhestand am 1. Januar 1900 mit Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB)

| Mutter:
Klara Auguste Hartwike Theodora Rasch geb. Kettler
* 2. Juni 1843 in Munster
† 29. März 1931 in Hannover
Tochter von Georg Kettler (1806–1865), Pastor in Munster

| Schulischer Bildungsweg:

1885–1891 Königliche Klosterschule in Ilfeld
Reifezeugnis: Ostern 1891

| Studium der Theologie:

Sommersemester 1891 bis einschließlich Sommersemester 1892 in Tübingen
Wintersemester 1892/93 in Leipzig
Sommersemester 1893 bis einschließlich Wintersemester 1893/94 in Halle an der Saale
Sommersemester 1894 bis einschließlich Wintersemester 1894/95 in Göttingen
- Erste Theologische Prüfung:
- Zweite Theologische Prüfung:

| Ordination: 1. November 1903

| Lehrer- und Pfarrstellen:

bis 1903 Privatlehrer in Dransfeld
1903 Pastor cooperator in Harburg (Hamburg)
1903–1912 Pastor secundarius in Neuenkirchen bei Melle
1912–1929 Pastor in Niedersachswerfen [2]
1929–1932 Pastor secundarius in Hannover-Bothfeld
1932–1940 Pastor primarius in Hannover-Hainholz

| Mitgliedschaften und Funktionen:

1913 Mitgründer und Vorsitzender des Evangelischen Bundes zur Wahrung der deutsch-protestantischen Interessen, Zweigverein Niedersachswerfen
Vorsitzender der Diakonissenstation in Niedersachswerfen

| Veröffentlichungen von Johannes Rasch:

Von der Pastorenkirche zur Gemeindekirche – ein Gebot der Gegenwart!,
in: Zweiundzwanzigste ordentliche Bezirks-Synode der Grafschaft Hohnstein. 19. September 1917. Ilfeld 1918, S. 36–43
Wie lautete der deutsche Familienname des Laurentius Rhodomanus,
in: Zeitschrift der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte. 29./30. Jahrgang. 1924/25, S. 236–237
Niedersachswerfen,
in: Der Harz : Monatsschrift des Harzklubs. 1924, Heft 12, S. 723–724

| Ehefrau: Heirat am 9. Mai 1904 in Aachen (standesamtlich) [3] mit
Maria Karoline Fanny Berta Glasmachers [2]
* 11. September 1881 in Aachen-Burtscheid
† 21. Dezember 1944 in Woltorf
[] 28. Dezember 1944 in Peine

| Vater:
Stephan Joseph Wilhelm August Glasmachers
* 9. Januar 1843 in Oedt bei Krefeld
† 17. Dezember 1919 in Aachen
Geheimer Regierungs- und Schulrat in Aachen, Direktor des Aachener Vereins zur Beförderung der Arbeitsamkeit

| Mutter:
Karoline Louise Henriette Glasmachers geb. Viehoff
* 28. September 1846 in Düsseldorf
† 2. Oktober 1923 in Berlin-Charlottenburg

| Kinder:
Auguste Karoline Martha Rasch
* 25. April 1905 in Neuenkirchen bei Melle
† 24. Mai 2001 in Oberursel
Säuglings- und Kinderkrankenschwester / Besuch der Volksschule in Niedersachswerfen / Ausbildung zur Säuglings- und Kinderkrankenschwester in Göttingen, im Beruf tätig bis 1935 (Heirat) / 1935–1943 Wohnsitz in Berlin / 1943–1945 Evakuierung und Flucht / 1953–1957 Wohnsitz in Frankfurt am Main / 1957–1982 Wohnsitz in Koblenz / 1982–1997 Wohnsitz in Eschborn / 1997–2001 Wohnsitz in Oberursel, Stadtresidenz
• Heirat am 11. Juni 1935 in Berlin-Charlottenburg (standesamtlich) mit

Dr.-Ing. Jobst-Rupprecht Hausmann
* 3. Mai 1902 in Hamburg-Altona
† 7. Mai 1984 in Eschborn
Leitender Regierungs-Baudirektor zu Koblenz

Wilhelm August Otto Rasch
* 26. Mai 1906 in Osnabrück
† 26. Juli 1975 in Schönberg/Mecklenburg
Landwirt / Besuch der Volksschule in Niedersachswerfen / 1918–1923 Besuch der Klosterschule in Ilfeld / Leiter der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) in Schönberg/Mecklenburg
• Heirat am 17. Juli 1937 in Schwanbeck bei Dassow (standesamtlich) mit

Leonore (Lore) Kramer
* 14. Juli 1908 in Wollershausen
† 14. Dezember 1996 in Schönberg/Mecklenburg

Ernst Heinrich Rasch
* 25. Februar 1908 in Neuenkirchen bei Melle
gefallen am 16. August 1944 in Metz (Frankreich)
bestattet auf der Kriegsgräberstätte in Niederbronn-les-Bains (Frankreich)
Endgrablage: Block 33 - Reihe 1 - Grab 13
Jurist / Besuch der Volksschule in Niedersachswerfen / 1920–1926 Besuch der Klosterschule in Ilfeld / Studium der Rechtswissenschaften / Landgerichtsrat in Hannover / Teilnahme am Zweiten Weltkrieg [4]
• unverheiratet

Mathilda Sylvia Gertrud Rasch
* 6. Mai 1911 in Neuenkirchen bei Melle
† 4. April 2000 in Brühl/Rheinland
Diätassistentin / Besuch der Volksschule in Niedersachswerfen / Ausbildung zur Diätassistentin / Diätassistentin an Kliniken in Bad Sachsa, Einbeck und Bremen / 1961–1971 Verwaltungsangestellte beim Staatsbad Bad Ems / 1971 Eintritt in den Ruhestand / 1971–1992 Wohnsitz in Bad Ems / 1992–2000 Wohnsitz in Brühl bei Bonn (Seniorenheim)
• unverheiratet

Albert August Gerhard Rasch
* 6. Januar 1914 in Niedersachswerfen
gefallen am 8. März 1945 in Materborn bei Kleve/Rhein
bestattet auf der Kriegsgräberstätte in Kleve-Donsbrüggen (Deutschland)
Endgrablage: Grab 817
Diplom-Ingenieur in Berlin / Besuch der Volksschule in Niedersachswerfen / Besuch des Kaiser-Wilhelm-Gymnasiums in Hannover, Abitur 1934 / Sommersemester 1935 bis einschließlich Sommersemester 1939 Studium an der Fakultät für Maschinenwesen in der Fachrichtung Elektroingenieurwesen an der Technischen Hochschule in Hannover / 1939 Diplom-Ingenieur (Elektrotechnik) / 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg [5]
• Heirat am 4. April 1940 in Berlin-Tiergarten (standesamtlich) mit

Margarete Wilhelmine Annelore Hausmann
* 25. Januar 1914 in Aachen
† 26. März 1990 in Berlin-Köpenick

[1] Die Grabstelle wurde 1993 entwidmet.

[2] Am 17. Juli 1916 eröffnete der Kirchenvorstand Niedersachswerfen (Vorsitzender: Pastor Johannes Rasch) in Gemeinschaft mit dem Vaterländischen Frauenverein in Niedersachswerfen (Vorsitzende: Fanny Rasch geb. Glasmachers) einen Kindergarten für Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren. Der Kindergarten bestand bis 1922 und befand sich zeitweise im Pfarrhaus.

[3] Trauung am 10. Mai 1904 in Aachen. Die Kirche, in der die Trauung vollzogen wurde, ist aus dem Kirchenbucheintrag nicht ersichtlich.

[4] Zum Militärdienst von Heinrich Rasch im Zweiten Weltkrieg konnten folgende Angaben ermittelt werden:

ohne Datum: Stammkompanie Infanterie-Ersatz-Bataillon 312 | Ausgabe der Erkennungsmarke
07.11.1942 Marschkompanie Grenadier-Ersatz-Bataillon 312
16.11.1942 Reserve-Grenadier-Bataillon 312 | Einsatzraum Minsk (Weißrußland)
05.12.1942 Reserve-Grenadier-Regiment 21 | Einsatzraum Dünaburg (Lettland)
30.12.1942 Reserve-Grenadier-Bataillon 24 | Einsatzraum Dünaburg (Lettland)
05.01.1944 Division-Füsilier-Bataillon 361 | Einsatzraum Dänemark
27.02.1944 Division-Füsilier-Bataillon 361 | Abgang zum Grenadier-Ersatz-Bataillon 167 nach Herford
13.08.1944 Aufenthalt im Reservelazarett Metz (Frankreich) wegen Verwundung | 16.08.1944 dort verstorben
letzter Dienstgrad: Oberfähnrich

[5] Zum Militärdienst von Albert Rasch im Zweiten Weltkrieg konnten folgende Angaben ermittelt werden:

28.12.1939 Flieger-Ausbildungsregiment 41 | Ausgabe der Erkennungsmarke
04.01.1943 Erprobungsstelle der Luftwaffe in Travemünde | Dienstgrad: Flieger-Hauptingenieur auf Kriegsdauer
08.03.1945 Fallschirmjäger-Regiment 17 | Einsatzraum Vynen / Birten gefallen
letzter Dienstgrad: Unteroffizier

Literatur:

Meyer, Philipp: Die Pastoren der Landeskirchen Hannovers und Schaumburg-Lippes seit der Reformation. 2 Bände. Göttingen 1941/1942

Jahresbericht über die Königliche Klosterschule zu Ilfeld von Ostern 1890 bis Ostern 1891. Nordhausen 1891, S. 62–63
| Volltext |
Meyer, Georg: Verzeichnis der Lehrer und Schüler von Ostern 1853 bis Ostern 1903,
in: Jahresbericht über die Königliche Klosterschule zu Ilfeld von Ostern 1902 bis Ostern 1903. Göttingen 1903, S. 47
| Volltext |

Rasch, Wilhelm: Mein Lebenslauf,
in: Familienverband Rasch e. V. (Hrsg.): Lebensbilder aus der Familie Rasch. Celle 1963, S. 77–87
Deutsches Geschlechterbuch : Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien. Band 187 (= Niedersächsisches Geschlechterbuch. Band 17). Limburg an der Lahn 1982, S. 340–350
Glaß, Reinhard: Die Opfer des Zweiten Weltkrieges (1939–1945) und alliierter Besatzung (1945–1949) : Verzeichnis für Niedersachswerfen. Nordhausen 2006
Glaß, Reinhard: Album der Konfirmierten und Catalogus pastorum der Parochie Niedersachswerfen für die Zeit von 1907 bis 1966. Nordhausen 2007
Rasch, Robert: Zum Gedächtnis an Johannes, genannt Hans, Rasch (verfasst 1940),
in: Familienverband Rasch e. V. (Hrsg.): Lebensbilder aus der Familie Rasch II. Bonn 2009, S. 1–8
Hausmann geb. Rasch, Martha: Erlebnisse aus den Jahren 1943 bis 1953 (verfasst 1979),
in: Familienverband Rasch e. V. (Hrsg.): Lebensbilder aus der Familie Rasch II. Bonn 2009, S. 33–38
Schilling geb. Hausmann, Doris: Lebensweg von Martha Hausmann, geb. Rasch (verfasst 2002),
in: Familienverband Rasch e. V. (Hrsg.): Lebensbilder aus der Familie Rasch II. Bonn 2009, S. 39–40

Anzeigen | Zeitungsartikel:

Aus der Heimat für die Heimat : Niedersachswerfen (Bund zur Wahrung der deutsch-protestantischen Interessen),
in: Bote vom Südharz : Gemeindeblatt für Grubenhagen und Hohnstein. 6. Jahrgang. 1913, Nr. 4, S. 28
Die Diakonissenstation Niedersachswerfen,
in: Bote vom Südharz : Gemeindeblatt für die Grafschaft Hohnstein und angrenzende Gemeinden des Südharzes. 7. Jahrgang. 1914, Nr. 4, S. 29–30
Aus der Heimat für die Heimat : Niedersachswerfen (Eröffnung eines Kindergartens),
in: Bote vom Südharz : Gemeindeblatt für die Grafschaft Hohnstein und angrenzende Gemeinden des Südharzes. 9. Jahrgang. 1916, Nr. 7, S. 51

Quellen:

Evangelisch-lutherische Friedhofsverwaltung Peine
Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Bergen bei Celle | Pfarrarchiv
Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St. Nicolai in Hannover-Bothfeld | Pfarrarchiv
Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St. Marien in Hannover-Hainholz | Friedhofsverwaltung
Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Ilfeld | Pfarrarchiv
Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Niedersachswerfen | Pfarrarchiv
Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St. Jakobi in Peine | Pfarrarchiv
Evangelische Kirchengemeinde Aachen | Archiv
Stadtverwaltung Aachen | Stadtarchiv
- Bestand Standesamt Burtscheid, Geburtenregister Nr. 284/1881: Glasmachers, Maria Caroline Fanny Bertha
- Bestand Standesamt Aachen, Eheregister Nr. 340/1904: Rasch, Gotthilf Karl Johannes oo Glasmachers, Maria Karoline Fanny Berta
- Bestand Standesamt Aachen, Sterberegister Nr. 2416/1919: Glasmachers, Stephan Joseph Wilhelm August
Stadtverwaltung Eschborn | Standesamt
Stadtverwaltung Peine | Standesamt
Universitätsarchiv Göttingen
Universitätsarchiv Halle an der Saale
Universitätsarchiv Hannover | Hann. 146A, Acc. 134/81, Nr. 54/478: Rasch, Albert
Universitätsarchiv Leipzig
Universitätsarchiv Tübingen
Mitteilungen von Martha Hausmann geb. Rasch (1905–2001), Oberursel
Mitteilungen von Ingrid Hausmann, Dortmund
Mitteilungen von Dr. rer. nat. Gunhild Wolf geb. Rasch, Celle

Weblinks:

http://www.familienverband-rasch.de
https://www.volksbund.de/graebersuche-online/startseite.html

Bildnachweis:

Portrait: Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers | Landeskirchliches Archiv, Bestand S 2, Nr. 6268
Bild 2: Privatbesitz Doris Schilling geb. Hausmann, Eschborn | Fotograf: Atelier Lantin, Aachen | Hochzeitsbild 1904