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Die Pastoren der evangelisch-lutherischen Gemeinde Niedersachswerfen
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Hermann Wilhelm Wendebourg
* 17. September 1887 in Varrel bei Sulingen
† 19. März 1969 in Bremerhaven
[] 22. März 1969 in Bremerhaven, Friedhof Geestemünde

| Vater:
Johann Georg Wilhelm Wendebourg
* 21. Januar 1856 in Lewe-Liebenburg
† 21. August 1926 in Klein Mahner
Theologe / Rektor in Sulingen / 1882–1891 Pastor in Varrel / 1891–1925 Pastor in Klein Mahner / Herausgeber der Monatsschrift Hannoversches Missionsblatt

| Mutter:
Amalie Anna Luise Elisabeth Wendebourg geb. Althaus
* 15. November 1863 in Fallersleben
† 6. Juni 1920 in Klein Mahner
Tochter von Karl Adolf Wilhelm August Althaus (1807–1881), Pastor in Fallersleben

| Schulischer Bildungsweg:

| Studium der Theologie:

| Ordination: 8. Juni 1912 in Hannover/Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis

| Pfarrstellen:

| Ruhestand: ab 1. April 1958 in Bremerhaven

| Veröffentlichungen von Wilhelm Wendebourg:

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Bild 2: Wilhelm Wendebourg und Ehefrau Magdalena geb. Albertz

| Ehefrau: Heirat am 29. April 1920 in Stade (standesamtlich) [2] mit
Hedwig Christine Maria Magdalena Albertz
* 13. Februar 1884 in Strehlen (poln. Strzelin)/Schlesien
† 17. Juli 1965 in Bremerhaven
[] 20. Juli 1965 auf dem Friedhof Geestemünde in Bremerhaven
Mittelschullehrerin in Stade

| Vater:
Ernst Hieronymus Moritz Albertz [3]
* 8. Dezember 1850 in Breitenrode/Altmark
† 3. November 1905 in Strehlen (poln. Strzelin)/Schlesien
Theologe / Ordination am 30. Juni 1878 in Magdeburg / 1878–1879 Hilfsprediger in Halle an der Saale/St. Laurentius / 1879–1882 Pastor in Magdeburg-Neustadt/St. Nicolai (III) / 1883–1886 Pastor in Jänkendorf-Ullersdorf bei Niesky / 1886–1896 Pastor secundarius in Strehlen / 1896–1905 Pastor primarius und Superintendent in Strehlen

| Mutter:
Hedwig Ida Augusta Amalie Albertz geb. Rogge [4]
* 13. Dezember 1857 in Mainz
† 8. Juni 1940 in Bremerhaven
Kunstlehrerin und Malerin

| Kinder:
Dr. theol. Ernst-Wilhelm Wendebourg
* 27. Juli 1921 in Hannover, Henriettenstift
† 13. August 2006 in München
Theologe / 1928–1932 Besuch der Volksschule in Niedersachswerfen / 1932–1935 Besuch des Gymnasiums in Nordhausen am Harz / 1935–1939 Besuch des Gymnasiums in Geestemünde (Bremerhaven) / 1939 und 1945–1949 Studium der Theologie in Tübingen, Göttingen und Basel / 1939–1945 Teilnahme am Zweiten Weltkrieg [5] / 1949–1951 Predigerseminar auf der Erichsburg bei Göttingen / 1951 Repetent an der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen, ab 1952 außerdem Inspektor am Gerhard-Uhlhorn-Studienkonvikt in Göttingen / 1953 Promotion zum Doktor der Theologie (Universität Göttingen) / 1955–1960 Pastor in St. Andreasberg / 1960–1966 Studieninspektor am Prediger- und Studienseminar der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Pullach bei München / 1966–1975 Pastor an der Kirche St. Markus in Hannover-List, zugleich Superintendent der Superintendentur Hannover-Nordost / 1975–1986 Pastor primarius an der Dreieinigkeitskirche in München-Bogenhausen, zugleich Dekan des Prodekanates München-Ost / ab 1986 im Ruhestand in München
• verheiratet in

1. Ehe: am 1. September 1950 in Langenberg/Rheinland (standesamtlich) mit
Hannelore Schäfer
* 10. Januar 1925 in Langenberg/Rheinland
† 12. Dezember 1970 in Hannover, Henriettenstift
Beruf: Kirchenmusikerin

2. Ehe: am 5. Februar 1972 in Hannover (standesamtlich) mit
A. Höfig
Beruf: Kirchenmusikerin

Paul Wilhelm Hermann Gerhard Wendebourg (Zwilling)
* 22. September 1922 in Hannover, Henriettenstift
† 31. Mai 2001 in Gehrden
Theologe / 1933–1935 Besuch des Gymnasiums in Nordhausen am Harz / Teilnahme am Zweiten Weltkrieg [6] / Ordination am 29. April 1952 in Bremerhaven/Christuskirche / 1952 Pastor collaborator in Elbingerode bei Herzberg am Harz / 1953 Pastor collaborator in Bleckede / 1953–1961 Pastor in Osterholz-Scharmbeck/St. Willehadi / 1961–1967 Pastor in Stade/St. Cosmae / 1967–1985 Pastor in Hannover-Döhren/Auferstehungskirche / Versetzung in den Ruhestand am 1. November 1985
• verheiratet mit

Ulrike Fränzel

Hildegard Anna Maria Magdalena Wendebourg (Zwilling)
* 22. September 1922 in Hannover, Henriettenstift
† 8. April 2009 in Hannover
Kirchenmusikerin und Gemeindehelferin / Studium an der Kirchenmusikschule in Spandau / 1947–1952 Kirchenmusikerin in Wilstedt [7] / 1952–1955 Kirchenmusikerin in Göttingen/St. Johannis, Assistentin von Kirchenmusikdirektor Ludwig Doormann (1901–1992) / 1955–1971 Kreiskirchenmusikerin und Kantorin in Osterholz-Scharmbeck/St. Willehadi, 1955 Gründerin der Scharmbecker Kantorei / Kirchenmusikerin in Hannover-Döhren/Auferstehung, der Pfarrstelle von Zwillingsbruder Gerhard / Eintritt in den Ruhestand am 1. November 1985, gemeinsam mit Bruder Gerhard / Ruhestand in Hannover-Döhren, zuletzt im Henriettenstift in Hannover
• unverheiratet

| Anmerkungen zur Biografie und Familie von Wilhelm Wendebourg

Wilhelm Wendebourg entstammte einer weit verzweigten niedersächsischen Pastorenfamilie. Einige Mitglieder der Familie stehen bis heute in landeskirchlichen Diensten. Im 19. Jahrhundert bestand zudem eine verwandtschaftliche und geistige Beziehung der Wendebourgs zu dem Germanisten und Lyriker August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798–1874), der 1841 auf der damals britischen Insel Helgoland den Text der heutigen Nationalhymne Deutschlands dichtete. Der Großvater von Wilhelm Wendebourg, Pastor Hermann Wendebourg (1818–1898) in Liebenburg, und Hoffmann von Fallersleben waren Vettern zweiten Grades. Hermann Wendebourg heiratete 1853 zudem Hoffmanns Nichte Henriette Auguste Boes (1824–1918). Aufgrund dieser verwandtschaftlichen Verbindungen gab die Hoffmann-von-Fallersleben-Gesellschaft im Jahr 1958 auch eine Sammlung von Gedichten des Pastors Wilhelm Wendebourg (1856–1926) unter dem Titel ...und der Himmel ist mein Wanderstab heraus. Er war ein Sohn von Pastor Hermann Wendebourg (1818–1898) in Liebenburg bzw. der Vater von Pastor Wilhelm Wendebourg in Niedersachswerfen.
Eine lebenslange Freundschaft bestand zwischen Pastor Hermann Wendebourg (1818–1898) in Liebenburg und Conrad Wilhelm Hase (1818–1902) in Hannover, dem Architekten der Kirche in Niedersachswerfen. Beide lernten sich in Loccum kennen, wo Hase in den Jahren 1848–1854 die Restaurierung der Klosteranlage leitete und Hermann Wendebourg "Hospes" am dortigen Predigerseminar war. In seiner 1898 abgeschlossenen Selbstbiografie schreibt Conrad Wilhelm Hase: »...von hier [Loccum] stammt auch meine intime Bekanntschaft mit Wendebourg, mit dem ich täglich spazieren ging - Die Freundschaft hat sich bis heute unverändert erhalten und ich habe mit ihr meine jetzige liebe Frau [8] aus Liebenburg bekommen, rectius erworben.«. Ausdruck fand diese Freundschaft auch im Neubau der Kirche in Liebenburg, die in den Jahren 1862–1863 nach Plänen von Conrad Wilhelm Hase errichtet wurde.
Die Amtszeit von Wilhelm Wendebourg in Niedersachswerfen begann 1929, dem Jahr der Weltwirtschaftkrise. Trotz der wirtschaftlich schwierigen Verhältnisse konnte Wendebourg den damals bereits Jahrzehnte alten Wunsch der Kirchengemeinde nach einer Winterkirche/Gemeindesaal verwirklichen. Seine beiden Amtsvorgänger scheiterten an diesem Vorhaben. Der einfache Holzbau entstand 1932 im Pfarrgarten und erhielt 1986 den Namen »Bonhoeffer-Haus«.
Im Frühjahr 1935 erhielt Wilhelm Wendebourg vom Landeskirchenamt in Hannover den Versetzungsbescheid als Superintendent nach Wesermünde-Geestemünde, das heutige Bremerhaven. Die größte Herausforderung in diesem Amt stellte nach dem Zweiten Weltkrieg die Wiederherstellung des kirchlichen Lebens in der zerstörten Stadt dar. Heute selbstverständliche Voraussetzungen wie ein Automobil oder Telefon standen Wilhelm Wendebourg - zu diesem Zeitpunkt fast 60 Jahre alt - zunächst nicht zur Verfügung. Nach dem Krieg rief Wilhelm Wendebourg den Verein »Herberge zur Heimat Bremerhaven e. V.« ins Leben. Bei diesem Verein handelt es sich vorstandsmäßig um den Zusammenschluß von Kirche, Stadt und niedersächsischem Landkreis, um den Obdachlosen dieser Region ein niederschwelliges Angebot zur Übernachtung bereitzuhalten. Der Verein eröffnete im November 1995 ein Übergangswohnheim in 27572 Bremerhaven, Hackfahrel 16. Es erhielt den Namen Wilhelm-Wendebourg-Haus und steht fünfzehn obdachlosen Männern zur Verfügung, die "therapiefähig" sind.

[1] Der Wochenbrief für Niedersachswerfen und Crimderode—Rüdigsdorf erschien zweimal im Monat und enthielt neben den Bekanntmachungen aus den Gemeinden zahlreiche Beiträge zu religiösen, geschichtlichen, sozialen und politischen Themen. Leider wurde der Wochenbrief nach 1933 zunehmend von politischen Beiträgen aus dem NS-Parteiapparat durchsetzt, bis sein Erscheinen 1941 eingestellt wurde.

[2] Trauung am 29. April 1920 in Stade/St. Wilhadi

[3] Laut Mitteilung von Magdalena Wendebourg (1922–2009) starb Superintendent Ernst Albertz an einem Herzinfarkt, nachdem ein Sprengsatz vor dem Pfarrhaus in Strehlen gefunden wurde. Der Sprengsatz explodierte zwar nicht, aber die Tatsache konnte er psychisch nicht verarbeiten. Im Pfarrhaus in Strehlen gewährte Ernst Albertz vier Ausländern Unterkunft. Er war auch in der Arbeiterbewegung engagiert.

[4] Eine kleine aber ins Auge fallende Veränderung erfuhr das schlichte Innere der Kirche in Niedersachswerfen durch Hedwig Albertz geb. Rogge (1857–1940), die mit im Pfarrhaus in Niedersachswerfen lebte. Für die leeren Kassetten der Holzkanzel malte sie Bilder mit biblischen Motiven, die aber bereits nach wenigen Jahren bei den 1936 erfolgten Renovierungsarbeiten im Inneren wieder entfernt wurden. Im Wochenbrief für Niedersachswerfen und Crimderode—Rüdigsdorf, Nr. 159 vom 29. November 1936, heißt es dazu: »Besonders die Kanzel hat ein neues Aussehen bekommen. Auf dem dunklen Eichenholz wirken die abgesetzten Vergoldungen sehr anziehend. Die von Frau Superintendent Alberts mit großer Liebe und Sorgfalt angefertigten Bilder an der Kanzel sind auf Wunsch des Kirchenmalers und des Konservators abgenommen und werden an anderer Stelle aufgehängt.« Zu einer weiteren Verwendung der Kanzelbilder kam es nicht. Sie gelangten wieder in den Besitz der Familie Wendebourg und wurden zuletzt von Magdalena Wendebourg (1922–2009) in Hannover aufbewahrt. Nach dem Tod von Magdalena Wendebourg wurden die Kanzelbilder an Freunde der Familie Wendebourg übergeben.

[5] Zum Militärdienst von Ernst-Wilhelm Wendebourg im Zweiten Weltkrieg konnten folgende Angaben ermittelt werden:

[6] Zum Militärdienst von Gerhard Wendebourg im Zweiten Weltkrieg konnten folgende Angaben ermittelt werden:

[7] Heinrich Duncker (1912–?), von 1945–1955 Pastor in Wilstedt, war ein Vetter von Magdalena Wendebourg.

[8] Amalia Hase geb. Berckelmann (1832–1920)

Literatur:

Anzeigen | Zeitungsartikel:

Quellen:

Bildnachweis:

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