Architekt und Bauingenieur / Vater: Friedrich Wilhelm Noack (1820–1871), Schiffer / Mutter: Johanna Rahel Noack geb. Zschuppe (1827–1871) /
Besuch der Volksschule, Mittelschule und Höheren Bürgerschule in Fürstenwalde / 1870–1871 Lehrling bei Schlossermeister H. Tietz in
Fürstenwalde / 1871–1875 Ausbildung am Technikum in Frankenberg i. Sachsen / 1875 Ingenieurassistent bei der Zbirower Gewerksbahn in Böhmen /
1876–1877 Militärdienst in Berlin / 1877 Beschäftigung beim Eisenbahnbau im Bauunternehmen Krause in Küllstedt / 1877 Übertritt in den
Staatsdienst / 1877–1878 Beschäftigung bei der Königlichen Eisenbahndirektion in Frankfurt am Main, Bauabteilung VII in Küllstedt;
daneben Erlangung der Hochschulreife / 1878–1879 Studium an der Technischen Hochschule in Karlsruhe i. Baden, anschließend Beschäftigung
beim Bau der Kraichgautalbahn im Bauunternehmen
Philipp Holzmann / 1879–1882 Studium an der Technischen Hochschule in Hannover /
1882–1885 Bauingenieur am Stadtbauamt in Chemnitz / 1885–1924 Stadtbaumeister in Oldenburg (Oldenburg) / 1904 Magistratsmitglied (Ratsherr)
der Stadt Oldenburg auf Lebenszeit / 1908 Stadtbaurat / 1924 Eintritt in den Ruhestand / 1924–1929 Weiterbeschäftigung als Vorstand der
Abteilung Tiefbau im Baudezernat in Oldenburg, anschließend bis Ende der 1930er Jahre ehrenamtlicher Dezernent
Mitgliedschaften: ab 1883 Mitglied im Architekten- und Ingenieur-Verein in Hannover / 1887 Gründungsmitglied des Kunstgewerbe-Vereins in Oldenburg,
Mitglied im Vorstand
Franz Noack mußte als Stadtbaumeister alle Bauvorhaben in Oldenburg betreuen bzw. beaufsichtigen. Dabei bevorzugte und förderte er teilweise
den Backstein-Stil der Hannoverschen Schule von Conrad Wilhelm Hase.
Nach Franz Noack wurde 1929 die Noackstraße in 26121 Oldenburg (Oldenburg) benannt.
Werke als Architekt (soweit bekannt):
- 1885–1886 Oldenburg (Oldenburg), Brüderstraße 23: Stadtmädchenschule A; erhalten
- 2007–2008 Umbau zum Wohnhaus
- 1886–1888 Oldenburg (Oldenburg), Markt 1: Rathaus; erhalten
- Entwurf: Carl Zaar und Matthias von Holst, Berlin
- Ausführung: Franz Noack
- Bauleitung: Franz Noack, Franz Wilhelm Adams, C. J. Krito, Hermann Ramien
- 1887–1903 Oldenburg (Oldenburg): Wohnsiedlung der Klaevemann-Stiftung; erhalten
- Stifter: Dr. jur. Diedrich Klaevemann (1814–1889)
- 1. Bauabschnitt: Unterstraße (1887)
- 2. Bauabschnitt: Nardoster Straße und Scheideweg (1891–1892)
- 3. Bauabschnitt: Stiftsweg (1896)
- 4. Bauabschnitt: Donnerschweer Straße
- 1888–1889 Oldenburg (Oldenburg), Ehnernstraße 8: Volksknabenschule (Heiligengeisttor-Schule); erhalten
- in Zusammenarbeit mit Architekt Hermann Ramien
- 1889–1890 Oldenburg (Oldenburg), Milchstraße: Stadtmädchenschule B
- 1892–1893 Oldenburg (Oldenburg), Theaterwall 28: Großherzogliches Theater; erhalten
- in Zusammenarbeit mit Architekt Paul Moritz Zimmer
- 1895–1896 Oldenburg (Oldenburg), am Stau: Schlachthof; nicht erhalten
- 1896 Oldenburg (Oldenburg), Kortlangstraße: Kaserne
- Entwurf, nicht ausgeführt
- 1898–1899 Oldenburg (Oldenburg), Gertrudenstraße 25: Stadtknabenschule B; erhalten
- heute Grundschule Röwekamp
- 1901–1902 Oldenburg (Oldenburg), Ehnernstraße 6: Turnhalle; erhalten
- in Zusammenarbeit mit Stadtbauführer Heinrich Weber
- heute Hort an der Heiligengeisttor-Schule
- 1906 Oldenburg (Oldenburg), an der Hunte: Städtische Flußbadeanstalt für Männer
- in Zusammenarbeit mit Stadtbauführer Heinrich Weber
- 1913 Oldenburg (Oldenburg), an der Hunte: Städtische Flußbadeanstalt für Frauen
- in Zusammenarbeit mit Stadtbauführer Heinrich Weber
- 1915 Oldenburg (Oldenburg), Ratsherr-Schulze-Straße: Bogenbrücke über den Wasserlauf zwischen den beiden Dobbenteichen
- 1982/1983 Wiederherstellung
Werke als Bauingenieur (soweit bekannt):
- ab 1885 Oldenburg (Oldenburg): Bebauungspläne und Stadtplanung (z. B. Dobbenviertel)
- 1893 Oldenburg (Oldenburg): Spülwasserleitung in der Innenstadt
- 1894–1896 Oldenburg (Oldenburg): Erste Hafenerweiterung
- 1896 Oldenburg (Oldenburg): Bau der Wasserleitung
- ab 1900 Oldenburg (Oldenburg): Kanalisation der Stadt mit Pumpwerk
- 1907–1909 Oldenburg (Oldenburg): Zweite Hafenerweiterung
Veröffentlichungen von Franz Noack (soweit bekannt):
- Hafen-Bollwerk zu Oldenburg im Großherzogtum,
in: Deutsche Bauzeitung. 31. Jahrgang. 1897, Nr. 45, S. 282–283