Architekt, Vertreter der hannoverschen Backstein-Neugotik / Vater: Ehlert Otzen (1793–1875); Organist, Küster und Schullehrer in Sieseby /
Mutter: Anna Maria Otzen geb. Berg / 1855–1857 Zimmerlehre / 1858 Zimmergeselle in Eckernförde / 1858–1859 Besuch der Baugewerkschule in
Nienburg an der Weser / 1859–1862 Studium an der Polytechnischen Schule in Hannover, Schüler von Conrad Wilhelm Hase u. a. /
1863–1866 Mitarbeiter im Architekturbüro von Conrad Wilhelm Hase in Hannover / 1866–1869 Baubeamter in der schleswig-holsteinischen Bauverwaltung /
ab 1870 Privatarchitekt in Berlin / 1878 Dozent an der Technischen Hochschule in Berlin, ab 1879 Professor / 1883–1884 Dekan der Architekturfakultät /
1885 Verzicht auf den Lehrstuhl / 1885–1902 Lehrauftrag für »Backsteinbau« an der Technischen Hochschule in Berlin /
ab 1885 Vorsteher eines Meisterateliers an der Akademie der Künste in Berlin / 1888 Geheimer Regierungsrat / 1902 Doktor der
Ingenieurwissenschaften ehrenhalber (Technische Hochschule Hannover) / Senator / 1904 Wahl zum Präsidenten der Akademie der Künste in Berlin,
Nachfolger von Herrmann Ende
Mitgliedschaften: 1879 Gründungsmitglied der Vereinigung Berliner Architekten, ab 1909 Ehrenmitglied / ab 1880 Mitglied der
Akademie des Bauwesens in Berlin / Ehrenmitglied der »Bauhütte zum weißen Blatt« in Hannover
Zum 80. Geburtstag von Conrad Wilhelm Hase fand 1898 im heutigen »Künstlerhaus« in Hannover eine Ausstellung mit Zeichnungen
und Exponaten seiner Schüler und Anhänger statt. Hieran beteiligte sich auch Johannes Otzen und zeigte damit seine Verbundenheit mit
Conrad Wilhelm Hase und dessen Kunstauffassung.
Der Schwerpunkt seiner praktischen Tätigkeit lag im Kirchenbau. Hier galt Johannes Otzen als meistbeschäftigter Kirchenbaumeister
während des letzten Viertels des 19. Jahrhunderts.