Architektenbiografien | Julius Rasch

Architekt / Vater: Conrad Heinrich (August) Rasch, Schornsteinfegermeister / Mutter: Catharina Elisabeth Rasch geb. Schlüter / Besuch des Ratsgymnasiums in Osnabrück / 1846–1850 Studium an der Polytechnischen Schule in Hannover, Schüler von Ernst Ebeling und Conrad Wilhelm Hase / 1851 Erste Staatsprüfung als Bauführer / 1851/1852 tätig im Zentralbüro der Hannoverschen Eisenbahn / 1852–1868 Architekt bei der Hannoverschen Generaldirektion der Eisenbahnen und Telegraphen in Hannover / 1857 Zweite Staatsprüfung, Ernennung zum Eisenbahn-Baukondukteur / Reise durch Deutschland, Frankreich und die Schweiz zum Studium neuer Irrenanstalten / 1863 Eisenbahn-Bauinspektor / 1866 Reise durch Deutschland, Österreich, Belgien und Frankreich zum Studium neuer großer Bahnhöfe / 1868 Versetzung in den Bezirk der Oberschlesischen Eisenbahn nach Breslau / 1869 Versetzung in den Bezirk der Königlichen Direktion der Bergisch-Märkischen Eisenbahn nach Dortmund, Eisenbahn-Betriebsinspektor / 1870 Versetzung zur Verwaltung der Main–Weserbahn nach Kassel / 1871 Entlassung aus dem Staatsdienst auf eigenen Wunsch / 1871–1874 Architekt bei Firma Alfred Krupp in Essen / 1874 Wiedereintritt in den preußischen Staatsdienst, kommissarische Berufung als technisches Mitglied der Eisenbahn-Kommission in Glogau i. Schlesien / 1875 Regierungs- und Baurat / 1875–1887 Direktor des Königlichen Eisenbahn-Betriebsamtes Berlin-Schneidemühle in Berlin (Preußische Ostbahn)
Mitgliedschaften: ab 1854 Mitglied im Architekten- und Ingenieur-Verein in Hannover

Werke (soweit bekannt):

ab 1852 Planung und Ausführung folgender Bahnhöfe, in Zusammenarbeit mit den Architekten Conrad Wilhelm Hase und Adolph Funk:
- Alfeld an der Leine
- Elze
- Göttingen
- Hannoversch Münden
- Ihrhove
- Leer
- Neermoor
- Nordstemmen
- Papenburg an der Ems
- Salzderhelden
- Sarstedt u. a.
1857–1858 Hannover, Königstraße 50a: Wohnhaus Lülves I
1859–1860 Hannover, Königstraße 51: Mietshaus Lülves II
1861 Hannover, Hildesheimer Straße: Restaurant C. Winter
1861–1863 Hannover, Joachimstraße/Ecke Königstraße: Direktionsgebäude der Hannoverschen Eisenbahn; nicht erhalten
1862 Suttorf bei Neustadt am Rübenberge, Hauptstraße: Evangelisch-lutherische Kapelle St. Vitus; erhalten
1862–1864 Imbshausen, Am Gutshof 2: Schloß; erhalten
- Umbau
- Bauherr: Baron Adolf von Stralenheim
- Architekten: Julius Rasch
- Bauleitung: August Pieper
- beteiligt: Bildhauer Carl Dopmeyer, Hannover
1862–1864 Hannover, Meterstraße 3 (früher Nr. 28, zwischenzeitlich Nr. 47): Hebammen-Lehranstalt; nicht erhalten
- in Zusammenarbeit mit Architekt Adolph Funk
1862–1864 Hildesheim: Hebammen-Lehranstalt
- in Zusammenarbeit mit Architekt Adolph Funk
- Bauleitung: Wilhelm Tochtermann, Hildesheim
1863–1866 Göttingen, Rosdorfer Weg 70: Königliche »Landes-Irrenanstalt«; erhalten
- in Zusammenarbeit mit Architekt Adolph Funk
1864–1867 Osnabrück, Knollstraße 15: »Landes-Irrenanstalt«; erhalten
- Vorentwurf: Adolph Funk und Julius Rasch
- Werkplanung und Bauleitung: Rudolf Stüve, Osanbrück
- 1907–1908 Erweiterungsbauten in der Knollstraße 35–53 durch Landesbaurat Magunna
- 1911 Anbau des Festsaales
- heute Poliklinische Psychotherapieambulanz
1869–1873 Essen, Hügel 15: Villa für Alfred Krupp (Villa Hügel); erhalten
- beteiligt: Julius Rasch
1871–1874 Essen: Arbeiterkolonie Kronenberg (Colonie Cronenberg); nicht erhalten
- beteiligt: Julius Rasch

Veröffentlichungen von Julius Rasch:

→ https://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Rasch_(Architekt)

Wohnhaus des Herrn Rentiers Lülves in Hannover,
in: Zeitschrift des Architecten- und Ingenieur-Vereins für das Königreich Hannover. NF Band 4. 1858, Heft 4, Sp. 447–449
Entwurf zu einem Privatgebäude an der Königstraße zu Hannover,
in: Zeitschrift des Architecten- und Ingenieur-Vereins für das Königreich Hannover. NF Band 6. 1860, Heft 2 u. 3, Sp. 159–161
Pläne der neuen Irrenanstalten zu Göttingen und Osnabrück,
in: Zeitschrift des Architecten- und Ingenieur-Vereins für das Königreich Hannover. NF Band 8. 1862, Heft 1 u. 2, Sp. 17–132
(gemeinsam mit Adolph Funk)
Restaurations-Local des Herrn C. Winter in Hannover,
in: Zeitschrift des Architecten- und Ingenieur-Vereins für das Königreich Hannover. NF Band 9. 1863, Heft 2 u. 3, Sp. 169–172
Capelle der Gemeinde Suttorf,
in: Zeitschrift des Architecten- und Ingenieur-Vereins für das Königreich Hannover. NF Band 9. 1863, Heft 4, Sp. 441–442
Schloß des Herrn Baron von Stralenheim zu Imbshausen bei Northeim,
in: Zeitschrift des Architecten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover. NF Band 13. 1867, Heft 1, Sp. 31–34

Literatur:

Mundhenke, Herbert: Die Matrikel der Höheren Gewerbeschule, der Polytechnischen Schule und der Technischen Hochschule zu Hannover. Hildesheim 1988–1992 (3 Bände).
Matrikelnummer 1527
Karmarsch, Karl: Die polytechnische Schule zu Hannover. Hannover 1856, S. 264
Unger, Theodor: Hannover – Führer durch die Stadt und ihre Bauten. Festschrift zur fünften General-Versammlung des Verbandes Deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine. Hannover 1882
Dehio, Georg (Hrsg.): Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Berlin, München 1900–
Kokkelink, Günther: Die Neugotik Conrad Wilhelm Hases – eine Spielform des Historismus,
in: Hannoversche Geschichtsblätter. NF Band 22. Hannover 1968
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. 1982–
-Stadt Osnabrück. 1986
Bergmann, Eckart / Güntzel, Jochen Georg (Hrsg.): Baumeister und Architekten in Lippe. Bielefeld 1997, S. 111–112 und 124
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. 1982–
-Landkreis Hannover, Südlicher Teil. 1988
-Region Hannover, Nördlicher und östlicher Teil. 2005
Kokkelink, Günther und Lemke-Kokkelink, Monika: Baukunst in Norddeutschland : Architektur und Kunsthandwerk der Hannoverschen Schule 1850–1900. Hannover 1998

Fachzeitschriften:

Deutsche Bauzeitung. 3. Jahrgang. 1869, Nr. 16, S. 189 (Personal-Nachrichten)
Deutsche Bauzeitung. 9. Jahrgang. 1875, Nr. 44, S. 220 (Personal-Nachrichten)
Deutsche Bauzeitung. 9. Jahrgang. 1875, Nr. 56, S. 282 (Personal-Nachrichten)
Deutsche Bauzeitung. 21. Jahrgang. 1887, Nr. 103, S. 624 (Regierungs- und Baurath Julius Rasch †)

Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens in technischer Beziehung. 43. Jahrgang (NF Band 25). 1888, S. 69–70 (Nachruf : Julius Rasch †)

Zeitschrift des Architecten- und Ingenieur-Vereins für das Königreich Hannover. NF Band 1. 1855, Heft 1, Sp. 8 (Angelegenheiten des Vereins)
Zeitschrift des Architecten- und Ingenieur-Vereins für das Königreich Hannover. NF Band 7. 1861, Heft 4, Sp. 436–442 (Ueber Trennungsbahnhöfe, insbesondere über den Bahnhof zu Nordstemmen)
Zeitschrift des Architecten- und Ingenieur-Vereins für das Königreich Hannover. NF Band 10. 1864, Heft 2 u. 3, Sp. 292–310 (Die neue Hebammen-Lehranstalt zu Hannover)
Zeitschrift des Architecten- und Ingenieur-Vereins für das Königreich Hannover. NF Band 10. 1864, Heft 4, Sp. 462–473 (Die neue Hebammen-Lehranstalt zu Hildesheim)
Zeitschrift des Architecten- und Ingenieur-Vereins für das Königreich Hannover. NF Band 12. 1866, Heft 4, Sp. 443–447 (Das Verwaltungsgebäude der Königlichen General-Direction der Eisenbahnen und Telegraphen zu Hannover)
Zeitschrift des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover. NF Band 22. 1876, Heft 1, Sp. 21–46 (Die Irrenanstalt zu Osnabrück)

Quellen:

Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung – Historisches Archiv Krupp
Landeshauptstadt Hannover | Stadtarchiv: Personengeschichtliche Sammlung

Archivgut Digital:

https://www.archion.de
- Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St. Katharinen Osnabrück | Verzeichnis der Getauften. 1830, S. 42, ohne Nr.: Rasch, Conrad Heinrich Julius

https://www.ancestry.de/search/
- Landesarchiv Berlin | Bestand Standesamt Berlin VIIb, Sterberegister Nr. 1538/1887: Rasch, Conrad Heinrich Julius

Weblinks:

https://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Rasch_(Architekt)