Architekt / Vater: Ernst Heinrich Friedrich Ritscher, Kaufmann / Mutter: Sophie Marie Luise Ritscher geb. Wieger / 1878–1883 Besuch des
Realgymnasiums I. in Hannover, Reifezeugnis: Ostern 1883 / 1883 und 1885–1887 Studium an der Technischen Hochschule in Hannover /
1888 Regierungsbauführer, Auszeichnung mit einer Prämie zur Ausführung einer Studienreise / 1889 Studienreise nach Spanien / Regierungsbauführer
in Hannover / 1892 Regierungsbaumeister (Hochbau-Fach) / Regierungsbaumeister in Deutsch Eylau i. Westpreußen / 1893 Auszeichnung mit einem
Stipendium der Louis-Boissonnet-Stiftung → 1893–1894 Studienreise nach Italien zum Studium der Kirche St. Andrea in Mantua /
Beschäftigung im Ministerium der öffentlichen Arbeiten / 1894–1898 Regierungsbaumeister bzw. Stadtbaumeister in Stettin i. Pommern /
1897 Entlassung aus dem Staatsdienst auf eigenen Wunsch / 1898–1899 Stadtbauinspektor in Frankfurt am Main / 7. Juni 1899 Wahl
zum Stadtbaurat und Magistratsmitglied in Bielefeld / 1899–1908 Stadtbaurat und Magistratsmitglied in Bielefeld / 1906–1908 Pfleger
für »Hauseinrichtungen und Kirchenaltertümer« am Städtischen Museum in Bielefeld / 1908 Amtsniederlegung (Nervenschwäche) /
Weinbauer und Geflügelzüchter bei Locarno am Lago Maggiore (Schweiz) ***
Mitgliedschaften: ab 1885 Mitglied der »Bauhütte zum weißen Blatt« in Hannover
*** »... Ein Uebermaß an Arbeit verbrauchte die Kräfte des körperlich nicht starken Mannes vor der Zeit; 44 Jahre alt mußte er
wegen Nervenschwäche aus dem Amte scheiden. Er erwarb an der nördlichen schweizerischen Grenze des Lago Maggiore bei Lokarno ein kleines
Weingut und führte dort ein Einsiedlerleben als Weinbauer und Geflügelzüchter. Unserer Stadt [Bielefeld] bewahrte er eine dauernde
Anhänglichkeit und Dankbarkeit; denn er setzte die Stadt zur Universalerbin seines gesamten Vermögens ein. ...«
aus: Westfälische Zeitung : Bielefelder Tageblatt. 114. Jahrgang. 1924, Nr. 112 vom 14. Mai 1924, S. 3