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Stahlberg, Carl Ludwig Heinrich Johann Hermann
* 9. April 1857 in Mülheim an der Ruhr
† 20. Februar 1878 in Linden bei Hannover, Städtisches Krankenhaus ***
bestattet in Hagen/Westfalen
Polytechniker / Vater: Dr. phil. Carl Ludwig HeinrichStahlberg (1821–1897); Oberlehrer an der Realschule in Mülheim an der Ruhr, ab Ostern 1858 Direktor am Städtischen Realgymnasium in Hagen i. Westfalen / Mutter: Johanna Stahlberg geb. von Arnim († 1859) / Besuch des Realgymnasiums in Hagen i. Westfalen / praktische Arbeit bei einem Bauinspektor / ab 1875 Studium an der Polytechnischen Schule in Hannover, Schüler von Conrad Wilhelm Hase u. a.

*** Bericht aus der Hagener Zeitung vom 22. Februar 1878: Hagen, 21. Februar. [Trauerfall]
»Unser verehrter Director Dr. Stahlberg und seine Familie sind von einem schrecklichen Schlage betroffen worden: Ihr einziger hoffnungsvoller Sohn und Bruder Heinrich, der in Hannover als Bautechniker seinen Studien oblag, ist daselbst am Freitag Abend von Mörderhand schwer verletzt worden und gestern Mittag nach 5tägigen gräßlichen Leiden gestorben. Der erschütternde Trauerfall findet in allen Kreisen unserer Stadt die lebhafteste Theilnahme. — Die Leiche des so früh dem Leben Entrissenen wird hierher geschafft und auf dem alten Friedhof beerdigt werden. —
Dem „Hannoverschen Courier” entnehmen wir über den betreffenden Vorfall Folgendes: „Am vorigen Freitag Abend gerieth eine Gesellschaft von Polytechnikern, welche einen Ausflug gemacht, zwischen Stöcken und Herrenhausen mit anscheinend an den dortigen Eisenbahnbauten beschäftigten Tagelöhnern in Conflict und wurden in Folge dessen von letzteren mit ihren Arbeitswerkzeugen angegriffen. Einer der Polytechniker, ein junger Mann aus Westfalen, Sohn eines höheren Schulbeamten, erhielt mehrere Schläge, so daß er nach vergeblich versuchter Flucht ohnmächtig niederstürzte. Einer der Arbeiter soll dann mit den Worten: „Der hat noch nicht genug.” — zurückgekehrt sein und dem wehrlos Daliegenden mit einem scharfen Instrumente, einer Hacke oder einem Spaten, einen Hieb ins Gesicht gegeben haben, der den Schädel spaltete. Die rohe Rotte ging davon und ließ den nun tödtlich Verletzten im Blute schwimmend liegen. Erst nach Verlauf längerer Zeit wurde er von später nachkommenden Commilitonen gefunden und in das städtische Krankenhaus überführt, wo der Unglückliche, zu dessen Pflege die verzweifelnden Eltern deren einziger und wohlgerathener Sohn der Verunglückte ist, herbeigeeilt waren, seinen Leiden erlegen ist. Den Bemühungen der Criminalpolizei ist es gelungen, den rohen Burschen, der die That verübt, jetzt dingfest zu machen.
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