| Vorbemerkung | | 1912–1913 | | 1914–1915 | | 1916–1917 | | 1918–1919 | |
| 1920–1921 | | 1922–1923 | | 1924–1925 | | 1926–1927 | | 1928–1929 | |
| 1930–1931 | | 1932–1933 | | 1934–1935 | | 1936–1937 | | 1938–1939 | |
| 1940–1945 | | 1946–1950 | | 1951–1955 | | 1956–1962 | | ohne Datierung | |
Das »Büro für Architektur, Raumkunst und Bauleitung« von Karl Picking befand sich in der heutigen Ilgerstraße 28 in Ilfeld und wurde etwa 1911/1912 eröffnet. Nach dem Ersten Weltkrieg bestand eine zeitweilige Arbeitsgemeinschaft mit Diplom-Ingenieur Georg Meyer, der später in Nordhausen ein eigenes Architekturbüro eröffnete.
Die Grundlage für seine langjährige erfolgreiche Tätigkeit als Architekt legte Karl Picking noch vor dem Ersten Weltkrieg in Sülzhayn. In dem aufstrebenden Kurort am Harz konnte der noch unbekannte Architekt im Jahr 1913 – gerade 25 Jahre alt – drei repräsentative Bauwerke planen und realisieren:
Erfolgreich und gefragt blieb Karl Picking in Sülzhayn auch nach dem Ersten Weltkrieg. Mehrere von ihm projektierte Villen, Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Um- und Erweiterungsbauten prägen bis heute das Ortsbild.
Der Baustil von Picking ist schlicht und zeitlos modern. Neben Stilelementen des Klassizismus, des Jugendstils und der Bauhaus-Architektur finden sich auch traditionelle dorf- bzw. landschaftstypische Elemente wie Holzverschalung, Fachwerk und Fensterläden. Sämtliche Bauten basieren auf einfachen geometrischen Figuren und Körpern. Die dabei verwendeten Winkel sind im wesentlichen auf Werte von 30°, 45°, 60° und 90° reduziert.
Gegenwärtig sind rund 150 Werke und Entwürfe von Karl Picking bekannt. Die tatsächliche Größe des von ihm realisierten Bauvolumens ist unbekannt, eine abschließende Bewertung seines architektonischen Schaffens daher zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich. Die dazu notwendigen Forschungen werden noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Die nachträgliche Erarbeitung eines vollständigen Werk-Kataloges anhand von Bauakten in diversen Archiven ist als unrealistisch anzusehen.
Die hier vorgestellten Bauwerke befinden sich – sofern nicht gesondert vermerkt – im Landkreis Nordhausen/Harz in Thüringen.