
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Die zentrale Wasserversorgung hat ihren Ursprung um 1911. Es wurden Versorgungsleitungen verlegt und als
Wassergrundlage mehrere Quellen im Junkerholz und Kesselberg erschlossen. Im Bereich Bummelsberg wurde als
Wasserspeicher ein Hochbehälter gebaut. Über zwei Rohrleitungen wurde das Quellwasser zum Hochbehälter
geleitet und ins Ortsnetz verteilt. Als Aufbereitungsstufe erfolgte eine Reinigung über einen Sandfilter.
Später wurde mittels Chlorgasanlage die Desinfektion durchgeführt.
Mit der weiteren Entwicklung der Sanatorien und Modernisierung der Haushalte (Einbau WC und Bäder) reichte
die Wassermenge der Quellgebiete nicht mehr aus. Es wurde im Bereich obere Dr.-Kremser-Straße ein Bohrbrunnen
mit einer Tiefe von ca. 100m niedergebracht und ans zentrale Versorgungsnetz angeschlossen.
Anfang der 1950er Jahre wurde die Speicherkapazität des Zwischenbehälters um eine Kammer erweitert. Somit
konnte auch Löschwasser aus dem öffentlichen Netz bereitgestellt werden. Die Wasserversorgung der Knappschaft
sollte auch über das zentrale Versorgungsnetz der Gemeinde erfolgen. Dazu mußten neue Wassergrundlagen der
Gemeinde erschlossen werden.
1954/55 wurde im Auftrag der Gemeinde der König-Wilhelm-Stollen für die zentrale Versorgung nutzbar gemacht.
Hierzu wurde eine Aufbereitungsanlage sowie ein neuer Hochbehälter an der Halde, sowie die notwendigen
Rohrleitungen von der Benneckensteiner Straße bis zur neuen Anlage gebaut. Damit konnte der gestiegene und
künftige Wasserbedarf gedeckt werden. Für den Anschluß der Knappschafts-Heilstätte und der in diesem Bereich
vorhandenen Wohnhäuser erfolgte der Anschluß 1956. Aufgrund der Höhenlage dieses Bereiches mußte vom Standort
Halde eine neue Rohrleitung verlegt und auf dem Steierberg ein Hochbehälter gebaut werden. Damit konnte die
bisherige Eigenversorgung außer Betrieb genommen werden. Im Laufe der Jahre mußten die Quellen Kesselberg und
Junkerholz aus qualitativen Gründen außer Betrieb genommen werden. Ebenfalls erfolgte die Stillegung des
Bohrbrunnens. Die Wasserversorgung erfolgte jetzt ausschließlich über das Wasserwerk Halde. Zwischenzeitlich
wurde auch der Anna-Stollen in die Versorgung einbezogen. Dieses Wasser wurde über den König-Wilhelm-Stollen
zur Aufbereitungsanlage Halde geleitet. Die Aufbereitung dieser Rohwässer wurde immer aufwendiger,
da die Eisen- und Mangangehalte sehr hoch waren. Um die Versorgung weiter sicher zu gestalten und den steigenden
Bedarf durch die neu gebaute Klinik am Haidberg zu decken, wurde entschieden, eine Überleitung aus dem
Wassergewinnungsgebiet Ellrich-Zorgeaue nach Sülzhayn zu bauen. Die Anlagen Aufbereitungsanlage Halde
und König-Wilhelm-Stollen wurden außer Betrieb genommen. Es wurde die erforderliche Rohrleitung und
ein neuer Hochbehälter auf dem Haidberg errichtet. Die Aufbereitung des Rohwassers wird in Ellrich im Bereich
des Bohrbrunnens durchgeführt.
Seit den 1990er Jahren erfolgt die Wasserversorgung Sülzhayn nur noch mit Wasser aus Ellrich. Im Zuge der
durchgeführten Straßenbaumaßnahmen im Ort sind die Versorgungsleitungen und Hausanschlüsse weitestgehend
erneuert worden. Eine stabile und sicherer Wasserversorgung ist damit auch für die Zukunft gewährleistet.
[W.B., Nov. 2015]
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