Sonntag, 8. Juli 1906
Ich kann immer noch nicht gut schlafen u. bin am Morgen müde. Leider auch heute wieder
Schandwetter. Früh so dichter Nebel, dß man kaum einen Schritt weit sehen kann. Dazu
gießt es in Strömen. Aber Abkühlung kommt doch nicht. Kr. |
1| gibt über den Sonntag
wieder so undeutliche Order, daß man garnicht weiß, ob und wo man eingreifen soll. Mit Zeit
wird hoffentl. besser. Ich bleibe V. M. |
2| auf meinem Zimmer u. schreibe langen
Brief an Handl |
3|. Erhalte gleichen auch von ihr, ebenso von Kindern. Alles geht
gut. Zu meiner großen Trauer erhalte Nachricht, dß Hr. J. R. Merian – Basel |
4|
am 6. d. M. |
5| nach schwerem Leiden gestorben. Jedenfalls alte Leberkrankheit.
Hatte keine Ahnung, dß bedenklich geworden war. Wenn wir auch nie sehr nahe gekommen,
so hatten stets nett verkehrt. Frau M. |
6| vermittelte stets, da sie mich sehr
schätzte u. schwierige Seiten ihres Mannes kannte. So hatten wir vor c. |
7|
2 Jahren famoses Beisammensein in Berlin. Frau M. |
6| bleibt in sehr guten
Verhältnissen zurück. N. M. |
8| mopse |
9| ich mich, kann
[Fortsetzung der Aufzeichnungen unter dem 1. April 1906]
mich aber nicht entschließen mit den Pat. |
10| anzuknüpfen. Als dann gegen 4h.
etwas aufklart, stürze in Wald und mache trotz Schmutz und Nässe langen Spaziergang.
Finde und sammele Unmasse von Muserons |
11|. Kurz vor Essen zu Hause, auch noch mit
köstlichen Waldblumen, mit denen mein Zimmer schmücke. Nach Essen plaudern mit Pat. |
10|,
höre Grammophon Vortrag, sitze bei Kr.'s |
12|.