Montag, 13. August 1906
Mein Herzensweib muß mich heute verlassen. Pflicht ruft. Morgen fängt Schule an
u. da will Mami zu Hause sein. Das muß ich billigen u. mit meinen Wünschen
zurücktreten. Zudem leidet Gemütlichkeit unseres hiesigen Zusammenseins unter
meiner Tätigkeit, die viel u. nicht in bestimmter Zeit mich in Anspruch nimmt.
Wir wollen genießen, wenn hiesiges Leiden zu Ende ist. Ich bringe Handl |
1|
Mittags zu Wagen nach Ellrich, von wo sie 12.17 abfährt u. bereits vor 5h. in
Berlin ankommt. Sie fährt zusammen mit Ehepaar Stieber |
2|, die gegen sie
sehr liebenswürdig.
[Fortsetzung der Aufzeichnungen unter dem 15. August 1906]
Später berichtet mir H. |
1|, daß sie |
2| sich ihr gegenüber in offenster
Weise über Frau Krems. |
3| geäußert hätten. Wäre derart übermütig u. anspruchsvoll,
dß wo auch nur gewesen, sich unbeliebt gemacht hätte. Leiste in Haushalt garnichts,
trotzdem ihre Tätigkeit stets hervorhebt, maltraitiere Patienten u. Dienstboten. Nur
seine |
4| Liebenswürdigkeit gleiche alles aus, aber leider sei er |
4|
gegen Frau zu schwach u. sie |
3| herrsche allein.