Mittwoch, 25. Juli 1906
Ausnahmsweise kein Regen. Sogar schöner Tag, namentl. am N. M. |
1| u. gegen Abend.
Um so mehr bedauere ich, daß ich nicht heraus kann. Aber heute gerade besonders viel zu tun.
Kr. |
2| gibt im Fluge noch einige Anleitungen, aber natürl. wieder zehn auf einmal,
sodaß man erste vergessen hat, als mit letzter fertig ist. Dr. R. |
3| behauptet,
daß er immer verwirrter würde. In d. Tat auch nicht leicht Kr. |
2| in seiner
unglaublichen Hetze zu folgen. Allerdings scheint er auch nicht besond. Wert darauf zu legen,
daß es so geht, wie er es angibt. Bei Frau Dr. Hirschfeld |
4| scheint es zum Krach
gekommen zu sein. Wenigstens fragt Kr. |
2| in ihrem Auftrag bei mir an, ob ich
ev. |
5| bereit wäre sofort einzuspringen. Er Kr. |
2| würde mich von meiner
Verpflichtung gegen ihn entbinden, da er dem Kollegen H. |
6| gern gefällig seine
möchte. Ich meine er hat auch sonst wohl noch gewisses Interesse, das Karre dort nicht
ganz sich festfährt. Ich sage zu, ohne vorläufig mich irgend wie zu binden. Da Kr. |
2|
sich von Anstalt ganz zurückzieht u. ich auf
[Fortsetzung der Aufzeichnungen am Ende des Tagebuches unter »Familiengedenktage November«,
fälschlicherweise datiert auf den 24. Juli]
mich allein angewiesen bin u. immer mehr mir wenig nützende Verwalt. Sachen aufgebürdet
erhalte, kann ich auch unten arbeiten u. zwar für entsprechenden Lohn. Ich rechne auf etwa
500 M. |
7| für den Monat, was immerhin ganz annehmbar.