[Fortsetzung der Aufzeichnungen am Ende des Tagebuches unter »Familiengedenktage Oktober«]
Im Dorf hat ein Dr. Hirschfeld |3| (nicht Jude) ein Sanatorium (63 Betten) für Versich.
Kranke u. steht auch in Verb. mit einem Anstaltsbesitzer Hr. Timm |4|. H. |3|
selbst hochgradig tuberkulös, ist abwesend u. für ihn nun Leiter ein früherer Assist. von
Kr. |1| Dr. Zickgraf |5|, der sich anscheinend mehr als rüpelhaft benommen,
sodaß ihm zum 1/10 d. J. |6| gekündigt ist. Nun will Kr. |1| mich an diese
Stelle bringen, die sich seiner Ansicht nach bald als begehrenswert gestaltet müße, da Dr.
H. |3| entschied. nicht mehr arbeitsfähig werden wird. Das bestätigt auch Frau Dr.
H. |6| – eine geb. Französin – deren sonst ganz nettes Aussehen eine unglaublich
lange u. verbogene Nase verunziert. Ansch. |7| aber nette u. energische Dame, die
sofort auf unsere Pläne eingeht, sofern ihr Mann nicht schon, wie er wollte – anderen Arzt
engagiert hat – u. mich dringend bittet mit ihr mich demnächst zu besprechen.