[Fortsetzung der Aufzeichnungen unter dem 6. September 1906]
aufs Äußerste ausgenutzt werden u. seine Arbeit dabei nicht einmal anerkannt werden. Nur
sie leistet etwas. Ich bin überzeugt sie wird nie zur Ruhe u. auf grünen Zweig kommen. Die
Schwester will auch wieder fort. Rede hinterher auch noch mit Dr. H. |3|, der mir
Mißstände zugibt u. die oft unrichtigen Wege seiner Frau |1|. Handl |4| sendet
prächtiges Obst, das Ahnherr |5| gestiftet hat. N. M. |6| mit Nunne |7|
langen Spaziergang. Zum Abendessen erscheint Emil Hofmann |8| u. lade ich ihn hinterher
zu Glas Rotwein auf meinem
[Fortsetzung der Aufzeichnungen unter dem 8. September 1906]
Zimmer ein, nachdem auf seine Anzapfungen hin Frau H. |1| immer nur so ausweichende
Antworten gegeben, daß ich Eindruck hatte, daß ihr Sache nicht passe u. ich ihr Gefallen täte,
wenn ich den Gast weiter versorgte. Sitzen ziemlich lange beisammen (auch Kandidat) | u.
H. |8| erzählt Sülzhayner Historien, namentl. auch über glänzende Geschäfte die hiesige
Sanatorien machen. Ich ärgere mich wieder über Wilh. |7| u. seine Manierenlosigkeit.
H. |8| behandelt er, als wenn ihm gleichalterig u. seit Jahren bekannt. Dabei mit
Getränken derart unbescheiden (schon vorher bei Tisch) als wenn alles seinetwegen da wäre.
Ebenso großbasig in Unterhaltung. Keine Spur von Erziehung, Prototyp für Kühnem. Grundsatz,
was ich brauche, muß ich haben.