Dienstag, 21. August 1906
Schlecht geschlafen u. dementsprech. früh u. V. M. |
1| zieml. elend.
Dafür ganz gut, daß fast garnichts zu tun habe. Sonst begrüße diesen Umstand
nicht besond. freudig, denn ohne genügende Tätigkeit muß einen hier die Langeweile
aufreiben. Die Land. Vers. |
2| scheint ihre Drohung wahr machen zu,
bis auf Weiteres keine neuen Patienten zu überweisen. Ich finde dieses Vorgehen
unglaublich, denn es bedeutet eine ganz unberechtigte, einseitige Parteinahme,
schädigt Dr. H. |
3| auf das Empfindlichste u. gibt den Hallunken unter
den Pat. natürl. Oberwasser. Jegliche Berechtigung fehlt, denn alle gerügten
Uebelstände sind beseitigt, keinerlei Klagen sei[t] meinem Hiersein aufgetreten.
Ist nur zu erklären, dß Vers. Leiter feige Gesellschaft, die sich vor
»Sozies« |
4| fürchten. Mir ist
[Fortsetzung der Aufzeichnungen unter dem 18. August 1906]
doppelt unangenehm, da einmal zu wenig Beschäftigung habe, dann in Verlegenheit
komme wegen meiner Bezahlung. Mich trifft aber keine Schuld, opfere meine Zeit u.
zwar unter mir sehr wenig zusagenden Umständen. Gegen Abend längeren Spaziergang
in Bergen. Abds. |
5| wieder Kampf mit Beleuchtung, die standhaft versagt.