Sonnabend, 25. August 1906
Wetter wechselnd, zumeist Regen. Abds. |1| recht empfindlich kühl.
Das macht den Aufenthalt in meinen Salvus |2| höchst ungemütlich,
da in diese niemals ein Sonnenstrahl fällt u. sie dem entsprechend bei
trüber Witterung feucht und dumpf |3| sind. Diesem Umstand schreibe
ich auch mein Uebelbefinden zu, das mich heute besonders heftig plagt. Immer
wieder ist es die linke Seite, die mich peinigt, vom Kopf bis in die Zehen.
Schleppe mich so über den Tag hin, nehme gegen Abend Bad (bei Thimm |4|),
verleibe mir einen Aspirin Cognac u. heißen Thee ein u. krieche 7h. ins Bett.
Besonderes ereignete sich nicht.
|1| abends
|2| salvus (lat.) = wohlbehalten (Wohnung, Heim, Herberge) |3| dumpf = muffig, feucht |4| Otto Timm (1874–1939), Besitzer des Sanatoriums »Waldpark« |