Sonnabend, 11. August 1906
Wetter annehmbar. V.M. |1| wie gestern. N.M. |2| machen
ausgedehnten Spaziergang durch Wald, wobei Handl |3| das ungewohnte Bergsteigen
aber nicht ganz leicht wird. Kommen tüchtig müde nach Hause u. ziehen uns nach
Essen bald zurück. Handl |3| muß erzählen. Kindern ginge gut, nur sind
Fortschritte gering, die Bubi |4| in seinen Nachhilfestunden mache. Ihm
fehle, nach Aussage des Lehrers Hr. Eckelt, jegliches Interesse, weshalb auch
eifriges arbeiten keinen nachhaltigen Erfolg habe. Habe er Lust, so ginge alles
gut, fehle jene, dann schiene jegliches Verständnis wie fortgeblasen. Es sei mehr
als fraglich ob die Versetzung erreicht wird. Das sind traurige Aussichten. Die
Zwillinge |5| seien selig, daß schwimmen lernen dürfen. Es bekäme Werner gut.
|1| Vormittag
|2| Nachmittag |3| Johanna Kleffel geb. Kühnemann (1874-1937), Ehefrau von Dr. med. Richard Kleffel |4| Dr. rer. pol. Berndt Kleffel (1895–1945), Sohn von Dr. med. Richard Kleffel |5| Werner Kleffel (1897–1961) und Walther Kleffel (1897–1976), Zwillingssöhne von Dr. med. Richard Kleffel |